Zur Philosophie der Liebe

Sonne und Mond

»Begehren nach dem Ganzen«. Zur Kritik einer metaphysischen Deutung der Liebe

In der ersten Ausgabe des Denkzettels (Mai 2002) ist unter diesem Titel ein Essay erschienen, der die (neu-)platonische Deutung der Liebe als Sehnsucht nach Einswerdung oder Ganzwerdung mit dem Geliebten untersucht, kritisiert und neu konstruiert. Er schließt mit dem Hinweis, eine ausführliche Fassung finde sich auf dieser Internet-Seite.

Inzwischen scheint mir ein neuer, umfassenderer Ansatz erforderlich, der die nach allen Seiten sprießenden Assoziationen und Erkenntnisse besser zu bändigen versteht; denn die damit begonnenen Erörterungen über Immanenz und Transzendenz, Ideal und Identität, über das Verhältnis von Liebe und Dialog zu Philosophie und Menschlichkeit überhaupt sind mir persönlich zum zentralen philosophischen Thema geworden. Eine angemessene, umfassende Ausführung dazu möchte ich gerade deshalb vertagen und vorerst teils in Einzelstudien zu darunter gehörigen Gegenständen, teils in programmatischen Skizzen die Vorarbeiten leisten, um sie im Dialog (sic) zu diskutieren und zu erproben.

Der Essay in aktueller Fassung

Hier kann ich immerhin eine in vielen Details verbesserte Fassung meines ursprünglichen Essays anbieten. Der Haupttext durfte nicht allzu stark erweitert werden, da er sonst seine Stringenz einbüßen müsste; dafür habe ich einen eigenen Abschnitt angefügt, der zahlreiche Detailfragen in Form von Einwänden mit Erwiderungen diskutiert und so den Reaktionen der Leser wie meinem eigenen ersten Weiterdenken vom Sommer 2002 Rechnung trägt.

PDFDownload der aktuellen Version, zuletzt geändert 2. v. 2003.
Seit Dezember 2002 mit verbessertem Umbruch, PDF-Links und Lesezeichen!

Da ich an diesem Text (obwohl er als Gesamtkonzept historisch geworden ist und damit insgesamt so erhalten bleiben wird) immer noch kleine Korrekturen vornehme, lohnt sich ein gelegentliches Vorbeischauen: es handelt sich sozusagen um eine definitive Fassung in progress.

Noch ein Hinweis …

Ein kleiner Hinweis allerdings scheint vor der Lektüre noch empfehlenswert. Mein Text kann offenbar dahingehend missverstanden werden, als wollte ich das neuplatonische Ideal nur ein wenig modernisieren, im Ganzen aber übernehmen. Dem ist nicht so: ab der Mitte des Textes werden die Prinzipien jener Deutung ja geradezu umgekehrt, ich fordere Immanenz statt Transzendenz, Individualität statt Ähnlichwerdung, wechselwirkende Ergänzung statt Einswerdung. Beibehalten wird zwar das meines Erachtens wunderbare Paradigma der Unvollkommenheit, aber Liebe ist für mich eben nicht deren Tilgung durch Angleichung (das wäre ebenso verderblich wie unmöglich), sondern die Aufhebung ihres defektiven Charakters durch warme Annahme gerade dieser Unvollkommenheit, die eben unsere menschliche Individualität ausmacht. Das meint der Text auch bereits so, macht es aber vielleicht nicht hinreichend deutlich; ich sollte meine Deutung also künftig schärfer formulieren.

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